Der Osterhase versteckt und verteilt gerne Ostereier, lässt sich auch mit Ihnen und Ihren Kindern fotografieren oder liest die ein oder andere Ostergeschichte vor.
Auf Osterfeiern gibt er auf Wunsch auch den ein oder anderen Häschenwitz zum besten. Er kennt sie alle.
Erstaunlicherweise ist der ursprüngliche Mythos, der dem heiligen Wesen, dass wir Osterhase nennen zugrunde liegt, bis in die heutige Zeit nahezu unbekannt.
Vor vielen tausend Jahren lebte ein kleiner weißer Hase im Weißen Land, in dem Glückseligkeit und Freude herrschte. Leider hatten die Menschen, den Schlüssel zu diesem Land verloren, und irrten daher unglücklich und trübsinnig auf der Erde umher, und in ihren Augen war etwas erloschen. Nun dachte sich der kleine Hase, der gerade auf einer himmlischen weißen Wolke graste und so der Erde ein Stück näher war, dass es doch schön wäre, wenn die Menschen wieder etwas von diesem Glück und dieser Freude fühlen könnten. Nur, wie? – Und während der kleine Hase noch darüber nachdachte, sah er unter einem weißen Halm einen goldenen Schimmer. Dort lag der Schlüssel, den die Menschen verloren hatten. Der kleine Hase freute sich, da erschien ihm eine Fee, die hell in ihrem weißen Lichtkleid erstrahlte. „Du hast eine große Aufgabe übernommen!“, sagte die Fee, wobei sie dem kleinen Hasen freundlich zulächelte. „Du sollst den Menschen einmal im Jahr etwas von der himmlischen Freude bringen. Dazu ist Dir der Schlüssel gegeben worden. Hüte ihn gut! Damit er nicht zerbricht, verstecke ihn in einem Ei!“ – Ja, das wollte der kleine Hase! – „Du wirst, wenn der Frühling beginnt, die Menschen auf der Erde besuchen, viele Eier verstecken und Botschaften der Freude hinterlassen. Vergiss nicht, die meisten Menschen werden Dich nicht sehen können, nur für wenige, die ihr Herz öffnen, wirst Du sichtbar sein. Und nur die, die ein goldenes Herz haben werden Dich ganz weiß sehen, die anderen würden schwören, dass Du ein braunes Fell hast.“
Der kleine Hase war in einem Zustand vollkommener Glückseligkeit, als er dies alles hörte. – Und seither reist er einmal pro Jahr für kurze Zeit zu den Menschen auf die Erde.
Viele Zeitalter sind vergangen. Unser Hase hat unsagbar viel erlebt. Er hat viele Namen getragen wie zum Beispiel: „Osterhase“, „mein Freund“, „Harvey“, ja selbst mit Christus hat man ihn verglichen. Und wenn man ihn darauf anspricht, wird er rot. Nein, Christus war er nicht, obwohl er schon viele Heilige und Propheten begleitet hat, unter ihnen den Buddha, Christus, Mohammed, Walter, Onkel Joschi und viele andere. Aber ist das so wichtig?
Einen Meister hat unser Hase einmal gefragt: „Meister! Was war zuerst da: das Huhn oder das Ei?“ Worauf ihm der Meister antwortete: „Das Huhn ist das Ei!“